Am letzten Juli-Wochenende trafen sich Retrieverfreunde auf Gut Bossee zu einem besonderen Working Test. Bei entspannter Atmosphäre, starker Organisation und liebevollen Details gab es viel zu erleben. Die Richter*innen Annette Präkelt, Mario Hickethier und Malte Benien sorgten mit gut durchdachten Aufgaben für spannende und faire Prüfungen. Es war ein schönes Wochenende mit engagierten Teams, guter Zusammenarbeit und vielen neuen Erfahrungen für alle Beteiligten.

Im Folgenden findet ihr persönliche Erfahrungsberichte aus den verschiedenen Klassen:

Anfängerklasse

Der beste Hund der Welt ist wohl stets der eigene – zumindest bin ich davon überzeugt. Und doch bin ich besonders dankbar, dass meine Züchterin Caroline Koch Boston in mein Leben gebracht hat. Er ist die perfekte Mischung aus Quirligkeit, Ruhe und Arbeitsfreude – im Alltag der liebste Begleiter und bei Jagd oder Dummyarbeit voller Passion. 

Stolz bin ich auch, wie weit wir schon als Team gekommen sind. Denn Boston ist mein erster Hund, den ich selbst ausgebildet habe. Von Anfang an war es mir wichtig, dass er mich überallhin begleiten und mit zur Jagd kommen kann – und diese Prüfungen hatten wir schließlich schon in der Tasche. So gesehen hätte ich meinem ersten Workingtest eigentlich gelassen entgegensehen müssen.

Trotzdem war ich am Tag selbst nervös. Insgeheim wünscht man sich doch, dass die Richter und Mitstarter sehen, was für einen tollen Hund man an seiner Seite hat. Dennoch wollte ich ohne großen Druck starten – einfach Spaß haben und den Tag als wertvolles Training sehen.

Umso schöner war es, dass wir an diesem Tag so viel Glück hatten: Das Wetter spielte mit, meine Züchterin war mit Bostons Halbschwester dabei, auch ein Halbbruder lief mit, und eine Bekannte aus unserer Schweden-Trainingsreise war ebenfalls in meiner Gruppe. So begann der Tag schon mit einem Lächeln.

Boston überraschte mich vom ersten Moment an: ruhig, aufmerksam, konzentriert und immer wieder mit Blickkontakt zu mir – selbst in den Wartezonen. Er lief zuverlässig bei Fuß, arbeitete fokussiert und brachte jedes Dummy mit sichtbarer Freude zurück. Das größte Geschenk für mich war, zu sehen, wie sehr er sich bemühte und mit welcher Gelassenheit er in die Aufgaben ging. Als die Richter ihn später als „coole Socke“ und „ruhigen, tollen Hund“ bezeichneten, machte mich das einfach nur stolz.

Am Nachmittag waren wir beide schon etwas erschöpft – das warme Wetter und die Wartezeiten forderten ihren Tribut. Glücklich und zufrieden hatte ich innerlich schon mit dem Tag abgeschlossen, als plötzlich klar wurde: Wir müssen noch ins Stechen. Ich dachte nur: „Egal, wie es ausgeht – Boston war heute großartig.“ Dann kam dieser Herzklopfmoment: zwei gefühlte Ewigkeiten suchte Boston im hohen Gras, kehrte immer wieder an dieselbe Stelle zurück – und fand schließlich das Dummy. Meine Freude in diesem Moment war riesig.

Am Ende standen wir völlig unerwartet auf dem zweiten Platz. Am meisten habe ich mich gefreut, dass wir bei unserem ersten Workingtest zeigen konnten, was für ein toller Hund er ist und wie begeistert und freudig er arbeitet. Ein unvergesslicher Tag – nicht nur wegen der Platzierung, sondern vor allem wegen der harmonischen Zusammenarbeit mit meinem Hund, den tollen Menschen vor Ort und der großartigen Atmosphäre.

Kyra Paulweber mit Hund Linkwood Black Rebel „Boston“

 

Anfängerklasse und Formwert to go

Gut Bossee 2025: Was für ein toller WT hoch im Norden in der Nähe von Kiel. Freitag früh haben wir uns auf den Weg gemacht, steckten oft in jeder Menge Verkehr fest und wurden schließlich mit einem sehr netten, kleinen Campingplatz mitten im Wald und ganz in der Nähe des Prüfungsgeländes belohnt. Anke, Christine und Nicole haben mit ganz viel Freundlichkeit und viel, viel Liebe zum Detail eine richtig tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt. Ich habe mich unheimlich wohl bei euch gefühlt! Die drei Richter Annette, Malte und Mario präsentierten uns in allen drei Klassen interessante, herausfordernde, aber durchweg machbare Aufgaben. Ich habe viel gesehen und viel gelernt!!

Mit Jady bin ich am Samstag in der A gestartet. Ich habe mit ihm einen tollen Teampartner, der sowas von unaufgeregt ist, dass er auch mir jede Nervosität nimmt. Schön ist das! Bei 3 von 10 Dummies haben wir unnötig Punkte liegen lassen. Da wissen wir zwei, was wir im Training zu tun haben. Ansonsten hat er cool und sehr solide gearbeitet und wir fahren mit einem schönen sg und 82 Punkten nach Hause. Das neue Leistungsheft beginnt also lesenswert. 

Am Sonntag hat mich die freundliche Sonderleitung noch in den Formwert aufgenommen. Meine Güte waren die zwei Damen nett. Sorry, ich habe euren Namen vergessen. Aber unkomplizierter und freundlicher als ihr beiden kann man ja kaum sein!! Die Richterin ist nicht zu toppen. Die perfekte Mischung aus Kompetenz, Wohlwollen und Freundlichkeit. Großartig! Ich bin ja schwerverliebt in meinen Jady, aber wenn dann ein Vorzüglich rausspringt, steht schon etwas der Mund offen und man ist einfach geflasht. Ich habe nicht viel Ahnung von diesen Dingen. Deswegen "erlaube" ich mir mal zu sagen, dass mir die Bewertung Gesichtsausdruck "sanft" am besten gefällt. Caro, der Jady ist einfach perfekt für mich!! Es war ein tolles Wochenende im hohen Norden, das ich so schnell nicht vergessen werde.

DANKE für alles 

Sabine Schneider

Sieger der Klasse A

Fortgeschrittenenklasse

Nachdem ich letztes Jahr öfter nicht bestanden habe, hatte ich eigentlich gar keine Lust, mich wieder auf den Weg zu machen. Aber die Zusage sollte mich eines besseren belehren, denn dieses Jahr habe ich überraschend den 1. Platz gemacht.

Von Beginn an fühlte ich mich gleich wohl, weil der Workingtest super organisiert war. Auch die Wartezeiten waren kurz, was den Regen nicht groß hat spüren lassen.

Wir alle können sehr dankbar sein, dass wir diese Veranstaltung auf Gut Bossee wieder durchführen durften. Die vielen Mühen rund um die Organisation des Wochenendes haben sich wirklich gelohnt. Dafür tausend Dank!

Ute Ströh

Sieger der Klasse F

Offene Klasse 

Wie sagte eine Freundin von mir neulich? Ein WT in heimischen Gefilden fühlt sich immer ein bisschen an wie ein Klassentreffen.

Und das bewahrheitete sich tatsächlich auch diesmal wieder beim WT in Westensee auf Gut Bossee. Schon bei der Anmeldung traf ich auf viele bekannte Mitstreiter, Trainingskollegen und Freunde. Die Atmosphäre war locker und freundschaftlich. Anke Kempe, Christine von Freier und Nicole Borowy hatten die Organisation und das „Drumherum“ routiniert und liebevoll in ihren Händen.

Auch beim Richterteam, bestehend aus Annette Präkelt, Malte Benien und Mario Hicketier, blickte ich in bekannte Gesichter. Die 3 erwarteten das Starterfeld mit spannenden und abwechslungsreichen Aufgaben. Annette hielt für uns eine Aufgabe mit einem Blind und einem Mark im Wald bereit. Mario kitzelte bei den Teams die Markierfähigkeit und Führigkeit der Hunde mit 2 im engen Winkel zueinander
gefallenen Marks auf einer Wiese heraus. Bis hierhin lief es für mich zwar nicht perfekt, aber ich hatte das Gefühl, die ersten Aufgaben sehr gut gemeistert zu haben. Bei Maltes Aufgabe kam ich dann jedoch ins Schwitzen. Hier mussten die Hunde eine exakte Linie durch eng beieinanderstehende Bäume auf ein Blind laufen. Verließ der Hund diese Ideallinie, war er nicht mehr zu sehen. So passierte es auch mir. Xena verließ die Linie nach ¾ der Strecke nach links und war weg. Mist! Ich händelte sie weiter, so gut ich konnte und bekam das Dummy schließlich rein. Die anschließende Markierung ging uns dann wieder besser von der Hand.

Für Aufgaben 4 und 5 hatten sich Malte und Mario etwas Besonderes überlegt. Diese Aufgaben fanden hintereinander weg auf einer unterschiedlich hoch bewachsenen Wiese mit angrenzendem Feld als 4er Walkup statt. Es gab ein Treiben mit diversen Schüssen, sowie unterschiedliche Marks und Blinds, die über Kreuz abgearbeitet wurden. Trotz der längeren Wartepause vorweg war Xena „an“ und überraschte mich mit einigen tollen Retrieves, so dass ich mich am Ende darüber freuen könnte, alle Dummy fix nach Hause geholt zu haben.

Ich beendete den WT mit dem zufriedenen Gefühl, zum Teil „sehr gute“ Punkte gesammelt zu haben. Dass es am Ende sogar für den 1. Platz reichen würde, damit hatte ich allerdings nicht gerechnet und war wirklich sehr überrascht, als Xenas und mein Name fiel. Ich war und bin so glücklich über dieses tolle Ergebnis und vor allem bin ich sehr stolz auf meine Hündin Xena. Danke!

Mein großer Dank geht außerdem an Alle, die diesen wunderbaren Tag möglich gemacht haben und ich gratuliere Ulrike und Anne-Marie herzlich zum geteilten 3. Platz, Volker zum 2. und Yvonne zum verdienten JC!

Sylvia Hermsdorf mit Xena von coffemilk&sugar

Sieger der Klasse O

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Ergebnisse

Hier findet ihr die vollständigen Ergebnislisten des Working Tests auf Gut Bossee.